
Angelika Daum mag’s bunt und farbintensiv. Wenn man ihr begegnet, hat man den Eindruck, dass das auch für ihre Gefühls- und Erfahrungswelt gilt.
Jedenfalls führen ihre Geschichten und Gedanken weit über den kleinen Ort Oberhofen im Inntal hinaus. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie einst an der Angewandten in Wien studierte und die zur damaligen Zeit mutmaßlich Jüngste war, die den Meisterbrief einer Damenkleidermacherin erhielt.
Im Gegensatz zur Ahnung von extravaganten Wiener Jahren steht laut eigener Aussage Angelika Daums eher technischer Zugang zu textilem Gestalten. Vierzig Jahre lang hat sie unterrichtet, an der Ferrarischule in Innsbruck, in Landeck, in Kematen, sogar das Schneidern von Trachten. Drei Söhne in die Welt gebracht. Gemeinsam mit ihrem Hans ein Haus gebaut nach Grundsätzen des Renaissancearchitekten Palladio. Und heute? Heute hat sie unter anderem in Telfs so was wie eine kreative Außenstelle, wo sie Merinowolle an einem modernen Strickautomaten verstrickt und altmodisch in einem alten Färberkessel mit Pigmenten färbt. Farbintensiv kommen sie daher, die Schmeicheldecken, Kuschelpölster, Wärmflaschenüberzüge, bunt, wie man sich das Leben wünschen mag zwischen Himmelblau und Moosgrün.